Der Beirat für Migration und Integration des Landkreises Barnim wurde vorab von der Kreisverwaltung darüber informiert, dass aufgrund der erhöhten Zahl an Asylbewerbern weitere Wohnräume einzurichten sind. Die Kreisverwaltung plant hierbei, das Gebäude des ehemaligen Oberstufenzentrums in Wandlitz als weiteres Asylbewerberheim zu etablieren.
Der Beirat lehnt dies aus grundsätzlichen Erwägungen ab. Zwar ist das Gebäude in Wandlitz qualitativ besser als die Baracken in Althüttendorf, jedoch plädieren wir schon immer und so auch jetzt für eine Abkehr von der Heimunterbringung. Um den Asylbewerberinnen und Asylbewerbern eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, werben wir für eine dezentrale Unterbringung in Wohnungen.
Der Barnimer Beirat geht davon aus, dass durch das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts ein Umdenkprozess bei den politischen Verantwortungsträgern in Gang gesetzt wird. Der zukünftige Weg kann nur in Richtung eines modernen, die vielfältigen Bedürfnisse der Menschen achtenden Umgangs gehen. Hierzu gehört zunächst, die steigende Zahl an Asylbewerbern auch als Chance zu begreifen, verstärkt nach Wohnungen zu suchen und diese für die Ankommenden herzurichten.
Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, werde ich im Namen des Beirates auf der kommenden Kreistagssitzung unsere Ideen und Vorschläge vorstellen.
Lesen Sie hier den umfassenden Bericht der Märkischen Oderzeitung.
Auf Initiative der Wandlitzer Bürgermeisterin Jana Radant wurde eine Bürgerversammlung unter Beteiligung des Landrates abgehalten. Zahlreiche Bürger sind gekommen, um ihre Fragen zu stellen. Bei den allermeisten überwog der Wille nach einer dezentralen Unterbringung. Es wurde vor allem die Forderung nach einer besseren sozialen Betreuung und einer besseren Perspektive für die Flüchtlinge gefordert.
Lesen Sie den Bericht der MOZ über die Wandlitzer Bürgerversammlung hier.