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Nachdem der Antrag auf der letzten Sitzung aus Formgründen zurückgewiesen wurde, versucht es BVB / FREIE WÄHLER jetzt erneut. So wurde für den Dezember-Kreistag der Antrag eingebracht, das Kreisparlament einmal im Jahr in Bernau tagen zu lassen.

BVB / FREIE WÄHLER steht für eine Politik von Bürgern für Bürger. Daher wollen wir, dass einmal im Jahr der Barnimer Kreistag seine Sitzung in der zweitgrößten Stadt des Landkreises, Bernau, abhält. Damit könnte die Barnimer Politik ein Zeichen der Nähe der politisch Handelnden setzen, das für mehr Bürgernähe steht.

Das Desinteresse vieler Bürger an politischen Entscheidungen ist nicht nur bundesweit ein stark negativer Trend. Auch der Barnim hat damit zu kämpfen. Das zeigen nicht nur die letzten Landratswahlen, hier erst wieder Frühjahr mit einer Wahlbeteiligung von knapp 27 Prozent. Auch die Wahrnehmung, was einem Kreis nicht nur an Aufgaben, sondern auch an politischen Möglichkeiten und Entscheidungen zukommt, ist bei vielen nicht ausgeprägt.

Andere Kommunen machen es vor, wie es geht. Zum Beispiel tagt der Kreistag des Landkreises Siegen-Wittgenstein (NRW) in der Regel im Ratssaal der Stadt Siegen. Doch einmal im Jahr zieht er durch den Kreis und tagt in einer Kommune des Kreises. Politik muss nicht nur mehr auf die Bürger eingehen, sondern auch auf diese zugehen. Wenn ein Ausschuss des Kreistages Barnim mal in Bernau oder mal im Ökodorf Brodowin tagt, ist das löblich. Besondere Aufmerksamkeit und damit Interesse geweckt werden kann jedoch nur, wenn auch der Kreistag selbst sich bewegt.

Daher wird die Kreistagsfraktion BVB / FREIE WÄHLER zur kommenden Sitzung am 5. Dezember im Kreishaus in Eberswalde den Antrag einreichen, einmal im Jahr nach Bernau zu ziehen. Demokratie ist nie einfach. Nicht für die Bürger und auch nicht für die gewählten Volksvertreter. Es ist aber ein vertretbarer Aufwand, wenn sich die Politik bewegt: hin zu den Bürgern für ein Mehr an Miteinander im Barnim. Eventuell bekommen wir so bei den kommenden Kommunalwahlen im Mai 2019 auch eine bessere Wahlbeteiligung im Barnim hin.