Ungarischer Hofladen in Klein Gaglow muss bleiben
Nachbarschaftsstreit gefährdet ungarischen Hofladen in Klein Gaglow – Péter Vida stellt sich als Mediator zur Verfügung
Der Bürgerprotest zum Erhalt des ungarischen Hofladens in Klein Gaglow wächst. Auf Initiative des Landtagsabgeordneten Péter Vida (BVB / FREIE WÄHLER) kamen am vergangenen Mittwoch 35 Bürger im Geschäft der Familie Váradi zusammen. Mit dabei war auch Bürgermeister Fritz Handrow (CDU). Seit Jahren zieht sich ein absurder Nachbarschaftsstreit. Während das gesamte Dorf den Hofladen als Bereicherung wahrnimmt und sich dort gern zu Veranstaltungen und Zusammenkünften aller Art trifft, überzieht ein Nachbar die Familie mit verwaltungsgerichtlichen Klagen. So wurde zwischenzeitlich die Aufstellung von Gartenmöbeln im Innenhof untersagt. Um Zuwiderhandlungen zu dokumentieren, werden munter Bilder vom Grundstück und allen darauf befindlichen Personen geschossen. Seit nunmehr fast einem Jahrzehnt leiden die Betroffenen unter einer massiven Einschränkung ihrer Privatsphäre und der schleichenden Zerstörung ihres kleinen Unternehmens.
Landtagsabgeordneter Péter Vida wandte sich daher mit einer parlamentarischen Anfrage an die Landesregierung, um zu erfahren, warum das Bauordnungsamt des Landkreises Spree-Neiße in diesem Falle ganz anders handelt als in vergleichbaren Situationen. Bürgermeister Handrow verwies darauf, dass es sich laut Flächennutzungsplan um Mischgebiet handele, in welchem Gewerbebetriebe ohne Weiteres zulässig sind. Die anwesenden Besucher appellierten den Treffpunkt im Dorf unbedingt zu erhalten. Die vornehmlich älteren Bürger betonten, dass von ihnen – entgegen der behördlichen und gerichtlichen Feststellung – kein „nächtlicher Partylärm“ ausgehe. Die Einwohner zeigten sich betrübt über die Behandlung des familiären Geschäfts.
Denn die nächste Attacke wird schon gefahren: Seit April diesen Jahres läuft eine weitere Klage vor dem Verwaltungsgericht Cottbus mit dem Ziel, den Laden ganz zu schließen. Auf Vorschlag von Péter Vida soll durch weitere Anfragen an die Landesregierung Transparenz geschaffen werden. Zugleich wird eine Unterschriftensammlung im Ortsteil vorbereitet, die die Verbundenheit mit dem gastronomisch-kulturellen Treffpunkt bekunden soll.
Vida bot auch an, als Mediator zwischen den Parteien aufzutreten, um so einen politisch und ortsbezogen vernünftigen Kompromiss zu erzielen.