BVB / FREIE WÄHLER hatte schon während des Wahlkampfes darauf hingewiesen, dass die Versprechungen von SPD und Linken in Bernau bezüglich der Einführung des 10-Minuten-Taktes mit Vorsicht zu genießen sind. Gut erinnern wir uns noch an die Aussage der Linken, der 10-Minuten-Takt sei ab Ende 2022 möglich. Die SPD wiederum erklärte, dass ihr das Ministerium die Realisierung mündlich zugesagt habe.
Durch die Antwort der Landesregierung auf die vom Landtagsabgeordneten Péter Vida eingereichte parlamentarische Anfrage stellt sich heraus: Nichts von alledem stimmte.
So teilt das mittlerweile nicht mehr von einer SPD-Ministerin geführte Infrastrukturministerium mit, dass ein 10-Minuten-Takt ab Dezember 2022 „weder vorgesehen noch realisierbar“ sei. Des Weiteren räumt das Ministerium sogar ein, dass „gegenwärtig […] noch keine Aussagen zu konkreten Kosten oder Zeitrahmen getroffen werden [können].“ Die von der SPD vor der Wahl immer wieder breit öffentlichkeitswirksam kolportierte Aufnahme des 10-Minuten-Taktes der S2 in den Projektplan „i2030“ betraf nämlich – wie sich aus der Antwort der Landesregierung ergibt – nicht die Einführung des 10-Minuten-Taktes, sondern dessen Untersuchung. Das ist ein gravierender Unterschied, zumal selbst für die Voruntersuchung noch kein konkreter Zeitplan besteht.
Seit Jahren haben SPD und Linke ständig die Einführung des 10-Minuten-Taktes versprochen und damit kokettiert, dass sie das als Regierungspartei positiv beeinflussen könnten bzw. über entsprechende Informationen verfügten. Alles heiße Luft, wie sich nun detailliert zeigt.
Ein kleines Trostpflaster bringt die Anfrage zumindest doch: Die Kapazität der RB24 soll durch längere Züge ab Ende 2022 um mehr als 60% erhöht werden. Zudem soll auf der Strecke Berlin-Bernau-Eberswalde-Angermünde (Linie RE3 ) doppelt so oft gefahren und ein 30-Minuten-Takt eingerichtet werden. Allerdings erst ab 2026.
BVB / FREIE WÄHLER wird versuchen, dies zu beschleunigen. Zudem werden wir weiterhin für den 10-Minuten-Takt der S2 bis Bernau kämpfen. Die Prüfungen, Planungen und notwendigen Baumaßnahmen müssen endlich beginnen. Dafür werden wir im Landtag Druck machen, hartnäckig sein und hierüber wahrheitsgetreu informieren.