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Zweifel an den Windkraft-Schallgutachten im Land Brandenburg – BVB / FREIE WÄHLER beauftragt Nachmessung am Beispiel von Jagsal

Die Schallgutachten für Windkraftanlagen im Land Brandenburg stehen in der Kritik. Teilweise kommen sie zu dem Ergebnis, dass die Grenzwerte regelmäßig überschritten werden – dennoch werden die Windkraftanlagen gebaut oder ohne Einschränkung weiterbetrieben. Zudem ist Betrug einfach: Schließlich können die Bürger die Ergebnisse der Gutachten ohne teure Messinstrumente nicht nachprüfen. Oft sind die Fehler jedoch selbst ohne eigene Messgeräte offensichtlich. Erstellte Messergebnisse werden mit offensichtlich subjektiven Bewertungen der Gutachter zurechtgebogen oder vorgeschriebene Messungen gar nicht erst durchgeführt und dennoch für bestanden erklärt. Das Ergebnis wirkt sich immer zu Gunsten der Windkraft-Projektierer aus – die auch diejenigen sind, die die Gutachter bezahlen. Doch die Behörden lassen solche Fehler dennoch ohne Beanstandung durchgehen. Nur wenn Bürgern oder Kommunen Einsicht gewährt wird, kommen die Fehler überhaupt ans Licht. 

In Temnitztal bohrten wir mit mehreren Kleinen Anfragen nach. Inzwischen wird das Schallgutachten von der Gemeinde gerichtlich angefochten, und selbst die Landesregierung gibt inzwischen auf eine Kleine Anfrage hin zu, dass die „Messberichte Mängel aufweisen“. Das weckt bei vielen Bürgern Zweifel, ob bei den Gutachten nicht systematisch zu Gunsten der Windkraft-Projektierer und zum Nachteil der Anwohner betrogen wird.

An einem weiteren in der Kritik liegenden Beispiel werden wir nun nachprüfen, wie die Schallgutachten zu bewerten sind. In Jagsal (Elbe-Elster) haben wir ein eigenes Schallgutachten in Auftrag gegeben. Hierzu die Landtagsabgeordnete Iris Schülzke (BVB / FREIE WÄHLER): „Vielen Bürgervereinigungen, die wir vertreten, liegt das Problem auf der Seele. Die Windkraftanlagen sind für die Menschen in den Ortschaften eine gesundheitsgefährdende Dauerbelastung, die von vielen Seiten negiert wird. Es muss endlich Vernunft einziehen. Wir fordern mindestens eine Abstandsregelung vom Zehnfachen der Anlagenhöhe zur Wohnbebauung. Dafür brauchen wir eine gute Argumentation im Landtag. Deswegen haben wir diese speziellen Messungen veranlasst.“ Gemessen wird hierbei auch Infraschall, der bisher weitestgehend ignoriert wird.

Die Ergebnisse werden nun ausgewertet, eine Gesamtauswertung erwarten wir für Mitte Dezember. Erste Daten zeigen jedoch bereits, dass die Schallbelastung erheblich höher ist als erwartet wurde. Die Schallbelastung in dem Haus in Jagsal war so hoch, als stünde der Windpark Oelsig nicht 1800 Meter, sondern nur 400 Meter entfernt, so der Gutachter Sven Johannsen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden wir die Ergebnisse veröffentlichen und für unsere Argumentation im Landtag einsetzen.

Presseecho:
Spezialisten messen Schallbelastung in Jagsal: Windpark 1800 Meter entfernt / Landtagsgruppe BVB/Freie Wähler ist Auftraggeber / Gesundheitsschäden vermutet – Lausitzer Rundschau 25.11.2016