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Obwohl Bürgermeister Handke bei der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 29. November nicht anwesend war, konnte man doch seinen Atem spüren. Offenbar massiv von ihm eingeschworen und sichtlich eingeschüchtert präsentierten sich die Mitarbeiter der Verwaltung. Sie waren unübersehbar eingenordet worden, ja nicht zu viele Informationen über die Planungen zum Bau des Rathauses II preiszugeben.

So blieb eine an sich unspektakuläre Anfrage der Ladeburgerin Renate Richter über das voraussichtliche Ende des Planungswettbewerbs und hinsichtlich des innerstädtischen Verkehrskonzeptes im öffentlichen Teil unbeantwortet.WP 000694 Vizebürgermeister Illge lavierte, dass die Antworten nur im nichtöffentlichen Teil erfolgen könnten. Trotz vehementen Widerspruchs aller Fraktionen blieb er dabei. Wie bekannt plant die Verwaltung die Durchführung eines zweiten Architekturwettbewerbs zur Gestaltung des Rathausneubaus in der Bürgermeisterstraße 25.

Nachdem der erste Wettbewerb aufgrund offensichtlicher städtebaulich gegebener Grenzen scheiterte, versucht Handke vehement den Standort zu halten, ohne dabei Antworten auf das virulente Parkplatzproblem und die Erweiterungsmöglichkeiten angesichts des Wachstums der Stadt zu haben. Daher fordern verschiedene Stadtverordnete (von unserer Fraktion ist vor allem Thomas Strese federführend aktiv) eine neutrale und sachliche Untersuchung von Alternativstandorten auf eine mögliche bessere Eignung. Im Gespräch sind die ehemalige Förderschule in der Mühlenstraße sowie der Parkplatz bzw. die Leerfläche an der Ecke Jahnstraße/Ladeburger Chaussee gegenüber vom Rollbergeck mit der Option zur Schaffung einer Art Dienstleistungszentrum mit integrierten Geschäften und guten Parkmöglichkeiten.

Die Stadtverwaltung hat von Bauamtsleiterin und Stadtplanungsamtsleiterin über Hauptamtsleiterin bis hin zu Wirtschaftsdezernentin alles aufgefahren, um die Stadtverordneten auf Kurs zu bringen. In unendlichen Elaboraten, die unser Sachkundiger Einwohner Dr. Frank Valentin anschaulich aufs Korn nimmt, wurde für den vermeintlich einzig richtigen Standort geworben und eine Untersuchung von Alternativen schlechtgeredet. Über die Verfehlungen, dass das Objekt für 1,3 Millionen überteuert gekauft werden musste, dass der erste Architekturwettbewerb wie von unserer Fraktion vorhergesagt von vorneherein zum Scheitern verurteilt war, sprachen sie nicht.

Doch diesmal drangen sie nicht durch. Mit 19 zu 13 Stimmen wurde das Ansinnen der Verwaltung zurückgewiesen und Bürgermeister Handke mit der Erstellung einer Untersuchung zur Eignung anderer Standorte beauftragt.

Für die Unabhängige Fraktion steht fest: das jetzige Rathaus bleibt erhalten und führt seine vor allem politischen und lenkenden Aufgaben wie gewohnt fort. Die Konzentration der übrigen, technischen und funktionalen Bereiche soll an einem Standort erfolgen – welcher der geeignetste ist, soll die sachliche Untersuchung zeigen.

Lesen Sie hier den Bericht der Märkischen Oderzeitung.