Kühlen Kopf bewahren!
Einen kühlen Kopf zu bewahren, galt es in der jüngsten Sitzung des Jugendausschusses der Stadt Bernau. SPD, CDU und FDP hatten die Errichtung von 2 Sportplätzen beantragt, deren Kosten auf ca. 1,5 Millionen Euro beziffert wurden.
Schnell wurde versucht, in populistischer Manier die Lorbeeren zu ernten. Man sei für gesunde Kinder und für Sportförderung – daher müssten die Anlagen gebaut werden. Beweggründe, gegen die niemand etwas haben kann. Allerdings waren die Anträge in keiner Weise mit Zahlen untersetzt. Es fehlten Angaben zu Folge- und Unterhaltungskosten, auch eine Bedarfsanalyse gab es nicht. Deshalb wies ich darauf hin, dass man solch gewichtige Projekte nicht über das Knie brechen darf. Es handelt sich um Investitionsvolumen, die wohl kalkuliert sein müssen. Man muss im Blick haben, wo die Anlagen sinnvoll zu errichten sind, man muss betrachten wie viele Kinder und Jugendliche man erreicht und wie sich damit eine Nutzung für den Schulsport verbinden lässt.
Angesichts dieser ungeklärten Fragen eine derartige Summe in den Nachtragshaushalt zu bugsieren, hat mit seriöser Finanzplanung nichts zu tun. Auf jeden Fall kann es nicht angehen, dass die Antragseinreicher nur für das „Schöne“ (wohl klingende Anträge einbringen), die anderen nur für das „Böse“ (sagen, wo das Geld dafür herkommt) zuständig sind. Daher votierte ich mit den Linken für eine Vertagung der Vorlage, um eine Entscheidung auf Grundlage fundierter Zahlen treffen zu können.
Lesen Sie hierzu den Bericht der MOZ. Die Diskussion wird auch in den anderen Ausschüssen und der Stadtverordnetenversammlung geführt.