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BVB / FREIE WÄHLER: Biotonne floppt in Oberhavel – wir hatten gewarnt

Bereits Anfang 2016 hatte BVB / FREIE WÄHLER davor gewarnt, beim Biomüll unreflektiert Maßstäbe aus Städten als Grundlage für die Entscheidungen auf dem Land zu verwenden. Das Vorhandensein eigener Komposthaufen reduziert die zu entsorgende Menge an Müll gegenüber Bewohnern der Stadt. Die großen Distanzen führen zudem zu einem erheblich größeren Aufwand der Abholung. 

Im Süden von Oberhavel floppte jüngst der Versuch, die Biotonne einzuführen. Gerade einmal 630 Haushalte wollten die Biotonne nutzen. Nun wird versucht, die Biotonne günstiger zu machen, um ihre Nutzung zu vergrößern. Wir sagen auch hier voraus, dass das Vorhaben scheitern wird. Wer einen kostenlosen Komposthaufen hat, der kostenlos Blumenerde produziert, würde eine Biotonne auch dann nicht nutzen, wenn sie kostenlos wäre.

Zudem warnen wir davor, die Biotonne aus „Umweltschutzgründen“ zu subventionieren. Denn bei zu geringer „Dichte“ ist sie kein Vorteil für die Umwelt, sondern ein Umweltproblem. Ein Fahrweg von mehr als ca. 40 Metern pro kg Biomüll setzt am Ende beim Transport mehr CO2 frei, als die dank des Biomülls in einer Biogasanlage produzierte Energie gegenüber Braunkohlestrom einspart. Wenn in einer Region zu wenig Bedarf an der Biotonne besteht, darf sie nicht angeboten werden. Das spart Kosten, entlastet die Verkehrswege und ist sogar gut für die Umwelt.

BVB / FREIE WÄHLER fordert von der Landesregierung, dass sie sich im Bund dafür einsetzt, für ländliche Räume explizit Ausnahmen vom Kreislaufwirtschaftsgesetz zuzulassen. Die Biotonne macht in weiten Teilen Deutschlands Sinn, nicht jedoch in dünn besiedelten ländlichen Gebieten.