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Hilfe notwendig statt Schuldzuweisungen – Sturzregen zerstörte Abwassersystem von Leegebruch (Oberhavel) an mehreren Stellen

Seit letzten Donnerstag herrscht in Leegebruch Katastrophenstimmung in Hunderten Haushalten. Was die Menschen sich in Jahrzehnten aufgebaut und angeschafft hatten, ist dem Hochwasser zum Opfer gefallen. Doch leider sah der Landrat Ludger Weskamp die Situation der betroffenen Menschen nicht so kritisch und verzichtete auf die Auslösung von Katastrophenalarm, um so Bundeshilfe in Anspruch nehmen zu können. So bemühen sich Technisches Hilfswerk und zahlreiche Feuerwehren aus Brandenburg, der Wassermassen Herr zu werden bzw. diese abzupumpen. Da seit Tagen Strom und Abwasser nicht mehr funktionieren, sind die hygienischen Verhältnisse katastrophal.

Auch wenn es sich als Fehler herausstellte, keinen Katastrophenalarm auszulösen, sollte dennoch die Priorität nicht bei der Schuldzuweisung liegen. Als Erstes ist statt dessen den Betroffenen zu helfen, die nun seit Tagen ohne sanitäre Anlagen auskommen müssen und auf deren Grundstücken eine gesundheitsgefährdende Mischung aus Regen- und Abwasser steht. Angesichts der massiven Schäden am Abwassersystem wird es noch einige Tage dauern, ehe der Normalzustand wiederhergestellt ist.

BVB / FREIE WÄHLER fordert daher:

– Aufstellung mehrerer Toilettenwagen an geeigneten Stellen anstelle der jetzigen Chemietoiletten (mit Fäkalienauffangtanks wegen des Ausfalls der Abwasserentsorgung);

– Unbürokratische Auszahlung von 5.000 € als Soforthilfe für die betroffenen Haushalte;

– Übernahme zumindest eines Teils der Schadensbeseitigungskosten bei den privaten Grundstücken durch das Land, wenn diese nicht durch Versicherungen abgedeckt sind. Mit einer derartigen Katastrophe konnten die Anwohner nicht rechnen, zudem ist selbst bei Abschluss einer Elementarschadenversicherung der Rückstau der Kanalisation oft nicht inbegriffen.

Péter Vida, MdL

(Bild: Leegebruch vor der Katastrophe – Quelle: Max-78, Wikipedia)