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BVB / FREIE WÄHLER: Soziale Einrichtung muss erhalten bleiben!

Mit einer höchst fragwürdigen Argumentation wurde auf der jüngsten Sitzung des Kreistages Barnim der Antrag auf Unterstützung der Bernauer Tafel in den Sozialausschuss verwiesen. Damit wird eine mögliche Rettung vor der drohenden Räumung immer schwieriger.

Die Bernauer Tafel ist eine wichtige soziale und für viele Menschen tägliche, lebensnotwendige Einrichtung. Nicht nur für die Stadt Bernau, sondern auch für große Teile der Landkreise Barnim und Märkisch-Oderland ist sie eine wichtige Anlaufstelle.

Wie erinnerlich, soll der Verein sein bisher genutztes Gelände bis zum 1. September räumen. Ein erneuter Aufschub durch den Vermieter ist nicht mehr möglich. Es droht eine Räumungsklage, die mit sehr hohen Kosten verbunden ist.

Unter diesen Umständen mutet es befremdlich an, dass die Kreistagsmehrheit für eine Überweisung in den Sozialausschuss stimmte. Denn der Antrag von BVB / FREIE WÄHLER sah vor, dass der Ausschuss – nach Abstimmung zwischen Stadt, Kreis und Land – eine Summe kalkulieren und dem Kreistag zur finalen Beschlussfassung vorlegen soll. Wenn nun erst der Ausschuss darüber beraten soll, ob der Ausschuss sich selbst beauftragen soll, eine Kalkulation zu erstellen, geht kostbare Zeit verloren ohne inhaltlichen Mehrwert. Es ist absolut unverständlich, dass vor allem auch die Linken – entgegen vorangegangenen Aussagen – diese Verschleppung mitmachen. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen verstieg sich sogar dazu, die Bernauer Tafel zu beschuldigen, dass die Lage wegen angeblichen „Missmanagements“ eingetreten sei. Ein Eklat, der den Widerspruch von BVB / FREIE WÄHLER nach sich zog. „Es ist eine nicht hinnehmbare Herabsetzung der vielen ehrenamtlich Tätigen bei der Bernauer Tafel, ihnen bei einer nicht selbst verschuldeten Not so etwas zu unterstellen“, erklärte Kreistagsabgeordneter Péter Vida.

Zwar hat die Stadt Bernau die Neuerrichtung von Hallen und Gebäuden auf einem stadteigenen Gelände in Angriff genommen, diese werden jedoch voraussichtlich erst im Frühjahr 2023 bezugsfertig sein. Damit wird die Tafel Bernau ihre wichtige tägliche Lebensmittelversorgung und Sozialberatung für mehrere Tausend Menschen im Barnim, in Märkisch-Oderland und auch für ukrainische Flüchtlinge bald nicht mehr leisten können, sodass eine erzwungene Einstellung der Arbeit droht.

„Um das zu vermeiden, sollte der Antrag eine Hilfe durch den Landkreis zügig auf den Weg bringen. Angesichts ihres Abstimmungsverhaltens mutet es wenig glaubwürdig an, wenn die Linken nun kostenlose Mittagessen in Bernau-Süd ausschenken, zugleich aber Schritte hin zur Rettung einer der größten Tafeln in Brandenburg torpedieren. Denn sie ist die zentrale Institution, die die meisten hilfebedürftigen Menschen vor Ort erreicht“, so Antragseinbringer Sven Weller.

BVB / FREIE WÄHLER wird sich im Einsatz zur Rettung der Bernauer Tafel nicht entmutigen lassen. So wurde bereits für die kommende Sitzung der Bernauer Stadtverordnetenversammlung ein Antrag auf die Tagesordnung gesetzt, damit seitens der Stadt zeitnah unkompliziert Hilfe auf den Weg gebracht werden kann. „Die Tafel Bernau befindet sich in einer besonderen Notsituation. Da braucht es besondere Lösungswege“, so Fraktionsvorsitzende Anette Kluth.