BVB / FREIE WÄHLER hat in der jüngsten Sitzung der Bernauer Stadtverordnetenversammlung darauf hingewiesen, dass man einer weiteren Verdichtung der Bebauung im städtischen Bereich entgegentreten muss. Dieses führt zu erheblichen städtebaulichen Problemen. Dabei werden letzte Teile ländlicher Räume zerstört. Zugleich kommt es zu einem massiv erhöhten Verkehrsaufkommen, welches mangels mitwachsender Infrastruktur nicht bewältigt werden kann. Die steigende Versiegelung von Flächen führt zudem zu Vernässungen und volllaufenden Kellern.
Daher warben wir in der jüngsten Sitzung für ein mittelfristiges Umdenken. Dazu gehört auch, dass der Landesentwicklungsplan Chancen zum Wachstum auch außerhalb des Siedlungssterns ermöglicht, damit der Drang zur Verdichtung an einigen wenigen Orten nachlässt. Im Übrigen führt das Gewähren von Entwicklungschancen an vielen Orten auch dazu, dass die Mietpreise nicht allzu sehr steigen, weil das Angebot nicht weiter verknappt wird.
Leider war für einige Stadtverordnete das Problem nicht diskussionswürdig und man erklärte, dass man in Bernau ja alles richtig mache. So würde man ja nur bereits versiegelte Flächen bebauen (Bürgermeister Stahl: „Zum Beispiel ehem. Kabelwerk in Schönow.“) und auch sonst bräuchte man dies nicht ausführlich zu erörtern. Ein bemerkenswerter Einwand angesichts der erst jüngst erfolgten Fällung von 70 Bäumen auf dem Gelände des ehem. Kabelwerks in Schönow, wodurch die Baureifmachung erst erreicht wurde und sogar Kritik des BUND nach sich zog.
Bezeichnenderweise wurde gleich beim nächsten Tagesordnungspunkt (Bebauungsplan An der Schmiede, Lobetal) genau über diese Fragen diskutiert. Diejenigen, die noch wenige Minuten zuvor bzgl. den von uns vorgetragenen Problemen abwinkten, diskutierten nun genau über das: Versiegelung, Verkehr, Zerstörung von Landschaftsräumen… Und auch die folgenden Tagesordnungspunkte zum Pankepark werden genau dieselben Aspekte beleuchten. Komisch, aber vielleicht besteht das Problem immer nur dann, wenn nicht BVB / FREIE WÄHLER es anspricht 😉
Auf jeden Fall werden wird in Übereinstimmung mit der fundierten Arbeit unserer Gemeindevertreter in den berlinnahen Gemeinden unsere städtebaupolitische Position weiter verstärken: Für den Erhalt kleinstädtischer Strukturen und gegen die Angleichung an Berlin.
Presseecho:
„Stadtverordnete sitzen im Dunkeln und vertagen sich“ – MOZ, 03.06.2018