Insgesamt 1.222 Unterschriften konnte BVB / FREIE WÄHLER jüngst der Autobahn GmbH des Bundes übergeben. Die dahinterstehenden 2.444 lärmgeplagten Ohren Bernauer Bürger fordern im Wege eines Anwohnerantrages verbesserte Lärmschutzmaßnahmen entlang der Autobahn.
Die letzte Verkehrszählung liegt bereits 6 Jahre zurück und ist nicht mehr repräsentativ. Damals war der Grenzwert an gezählten Kfz zwar noch nicht erreicht, doch die Berichte der Anwohner zeigen auf, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Denn auch der Umstand, dass zwischen den Anschlussstellen Bernau-Süd (sogar bereits kurz vorher) und Bernau-Nord kein Tempolimit herrscht, trägt zur Lärmsteigerung bei. Aufgrund des Zuständigkeitswechsels hin zur Autobahn GmbH wollen die Anwohner nun einen neuen Anlauf nehmen.
Die Situation hat sich aufgrund zunehmenden Schwerlastverkehrs und höherer Geschwindigkeiten auf ein mittlerweile unerträgliches Maß zugespitzt. Vergegenwärtigt man sich den Lärmpegel im Bereich der unmittelbaren Wohnbebauung, die zumeist seit vielen Jahrzehnten besteht, wird man erkennen, dass dringlichster Handlungsbedarf besteht. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung ist nicht ausgeschlossen.
Aus den Vor-Ort-Terminen und Gesprächen mit den betroffenen Anwohnern sind diverse Fragen und Hinweise aufgekommen, wie zum Beispiel:
– Geschwindigkeitsbegrenzung auf der A11 im Stadtgebiet von Bernau, hilfsweise wenigstens in den Nachtstunden (wie auch in anderen Orten üblich),
– Verlängerung und Erhöhung der Schallschutzwände zumindest im Bereich der Stadt- und Ortsteile Blumenhag, Friedenstal, Rehberge, Waldfrieden mit positiver Wirkung auch nach Eichwerder, Lindow,
– neue repräsentative Verkehrszählung mit Schlussfolgerungen (LKWs, Nachtfahrten, etc.),
– Schallmessungen beidseitig der Autobahn an verschiedenen Punkten im Stadtgebiet.
Diese Optionen wurden als Forderung an die neu zuständige Gesellschaft übermittelt. Die Anwohner sind sich dessen bewusst, dass auch überörtliche Interessenslagen Berücksichtigung finden müssen. Allerdings können diese nicht darüber hinwegtäuschen, dass Höhe und Länge der Lärmschutzwände in einem krassen Missverhältnis zur Nähe der Wohnbebauung stehen. Hierbei ist zu konstatieren, dass es sich um alte Siedlungsgebiete handelt, die sich einem zunehmenden und lauterwerdenden Verkehr ausgesetzt sehen. Dies ist unabhängig von der generell wachsenden Siedlungsstruktur Bernaus, sodass der etwaige Vorwurf, die Bürger seien in Kenntnis der Lärmsituation dort hingezogen, nicht durchgreift.
BVB / FREIE WÄHLER setzt darauf, dass der Anwohnerantrag dem berechtigten Ansinnen mehr Nachdruck verleiht und erwartet von der neuen Bundesregierung (die Gesellschafterin der Autobahn GmbH ist), Lärmschutzaspekten im Rahmen der neuen infrastrukturpolitischen Schwerpunktsetzungen mehr Gewicht zu verleihen.