Hilfe für die Bernauer Tafel: Die Kunden in den Mittelpunkt stellen
BVB / FREIE WÄHLER drängt auf eine Entscheidung zugunsten der Bernauer Tafel. Weitere Verzögerungen gehen zu Lasten der Kunden und dürfen in der jetzigen Phase nicht leichtfertig zugelassen werden. Die Bernauer Tafel benötigt vorübergehend ab September Räumlichkeiten bis der Neubau bezugsfertig ist. Bisher gibt es keine Lösung für dieses Problem. Doch anstatt sich des Problems schnell anzunehmen, um der Bernauer Tafel zu helfen, werden Vorwürfe gegen ihre Leitung erhoben.
Dabei ist der gegen die Tafel erhobene Vorwurf der angeblichen Intransparenz nicht nachvollziehbar. Denn die Tafel erhält seit Jahren Fördermittel von der Stadt Bernau, über deren Verwendung sie präzise Rechenschaft ablegen muss. Täte sie dies nicht, hätte sie schon seit Langem keine Mittel mehr erhalten. Des Weiteren hat die Stadt doch selbst schon längst beschlossen, Ersatzräume für die Tafel bereitzustellen. Auch bei diesem Beschluss wurde ein solcher Vorwurf nicht erhoben. Nun geht es „nur“ um die Findung einer Übergangslösung, bis die neuen Räume fertig werden. Dass nun ausgerechnet für diese Phase der Vorwurf erstmals in den Raum gestellt wird, überzeugt daher nicht. Denn wenn alle anderen Maßnahmen und Förderungen anstandslos laufen und liefen, wobei dieselben Transparenzkriterien zu erfüllen waren und sind, ist es nicht plausibel, warum es für die Übergangslösung nicht so sein soll.
Im Übrigen geht es bei der entscheidenden Frage auch nicht um die politische, sondern die soziale Bewertung der Situation. Wird im Sommer keine Lösung gefunden, wird nicht nur der Verein geschädigt, sondern die über 1.000 Bernauer und weitere mehrere hundert Menschen, die die Hilfen in Anspruch nehmen (müssen). Hier leistet die Bernauer Tafel als eine der größten im Land eine seit Jahren hervorragende humanitäre Arbeit, die unseres Erachtens in der aktuellen Diskussion nicht ausreichend gewürdigt wird.
BVB / FREIE WÄHLER ist bewusst, dass es eine zwischen Tafel, Kreis und Stadt ausgehandelte Lösung braucht. Aber sie drängt. Daher sollten in der jetzigen Phase Unterstellungen und Schuldvorwürfe hintenangestellt werden. Im Mittelpunkt muss eine Lösungsfindung für die vielen Hilfebedürftigen stehen. Denn wer eine Vertagung und Verzögerung in Kauf nimmt, schadet damit vor allem den Kunden der Tafel.
Deswegen braucht es eine Beschlussfassung noch vor der Sommerpause. Dies ist schon deswegen geboten, weil aktuell rund 300 ukrainische Flüchtlinge ebenfalls die Angebote der Tafel nutzen. Es wäre höchst befremdlich, in der aktuellen Situation aufgrund politischen Streits auch ihnen gegenüber den Bestand dieser Einrichtung zu gefährden.
Eine genaue Bezifferung ist erst dann möglich, wenn Klarheit besteht, welche Ebenen bereit sind, mitzuhelfen. Aktuell liegt zwar eine Absage vom Land, jedoch eine mögliche Bereitschaft von Kreis und Stadt vor. Hier gilt es, die Leistungsfähigkeit zu eruieren und mögliche kostengünstige Notlösungen zu finden. Hierzu ist die Tafel nach eigenem Bekunden bereit, BVB / FREIE WÄHLER würde sodann den Antrag anpassen. Wichtig ist aber, dass ein politisches Signal noch vor der Sommerpause ausgesendet wird.