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Mit großem Interesse folgten die Besucher am vergangenen Montag dem Bericht von Péter Vida über das umstrittene Berg-Karabach. Der Vorsitzende des Migrationsbeirates informierte über kulturelle, politische und religiöse Zusammenhänge in der zwischen Armenien und Aserbaidschan umkämpften Region.

Als besonderer Gast konnte der Botschafter von Armenien, Ashot Symbatyan, begrüßt werden. Der seit 2015 als Botschafter für Deutschland und Liechtenstein tätige Diplomat informierte über die Bemühungen zur dauerhaften Befriedung der Region und die Suche nach einem Kompromiss zum Zusammenleben der derzeit verfeindeten Länder.

Péter Vida stellte in seinem Reisebericht dar, wie abgeschieden Berg-Karabach liegt und welch alltäglichen Probleme sich durch die internationale Nichtanerkennung ergeben. So verfügt die jüngst in Arzach umbenannte Republik über alle staatlichen Institutionen, aber mangels Anerkennung durch andere Staaten oder die UNO kann kein internationaler Flughafen betrieben werden. Als Währung wird der Dram des Bruderlandes Armenien verwendet. Nahezu alle Bewohner gehören der armenisch-apostolischen Kirche an und grenzen sich so auch schon religiös von den mehrheitlich schiitischen Aserbaidschanern ab. Besonders beklemmend waren die Bilder aus der Geisterstadt Agdam, die im Zuge des armenisch-aserbaidschanisches Krieges 1991-1994 vollständig zerstört und seine 30.000 Einwohner vertrieben wurden.

Auf Nachfrage aus dem Publikum, wie die Situation zu lösen sei, erklärte der Botschafter, dass die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands ein Vorbild für die Zukunft Berg-Karabachs sein könnte. So wies er darauf hin, dass es nicht ausreiche, über Berg-Karabach zu reden, sondern man die dort lebenden Menschen einbeziehen müsse, um den seit Langem schwelenden Konflikt zu überwinden.

Bild: Fotograf Bernau