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Weitere Verzögerungen am BER kündigen sich an – Flughafen Tegel wird noch jahrelang benötigt

Beim BER steht die nächste Verschiebung des angestrebten Eröffnungstermins an. BVB / FREIE WÄHLER plädiert daher für eine mindestens 10-jährige Garantie für den Fortbetrieb von Tegel

Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass Ende 2017 die Eröffnung auf 2021 verschoben wird, hätte der BER einen neuen Rekord aufgestellt. Binnen eines Jahres wäre die Eröffnung um 4 Jahre nach hinten geschoben worden. Der Witz, dass sich die Eröffnung des BER pro Jahr um zwei weitere Jahre verzögert, wäre von der Realität übertroffen worden. Der Abstand zur Gegenwart wird dabei immer größer. Lag der Eröffnungstermin 2011 bis 2014 immer ein bis zwei Jahre in der Zukunft, wären es nun schon 4 Jahre.

Es wird Zeit, die Situation zu analysieren und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen:

  1. Schönefeld kann die 30 Millionen Fluggäste Berlins nicht allein abfertigen. Berlin wäre praktisch vom Luftverkehr abgeschnitten, würde Tegel vor Eröffnung des BER geschlossen werden. 
  2. Aufgrund des weiter steigenden Fluggastaufkommens in Berlin wird die schon jetzt bestehende Kapazitätslücke des BER mit jedem Jahr größer. Auch der BER kann im Alleingang ohne weiteren Ausbau die Fluggäste Berlins nicht bewältigen.
  3. Während des Baus das ohnehin schon bestehende Chaos am BER noch einmal durch nachträgliche Änderungen und Erweiterung zu vergrößern, wäre unverantwortlich und würde die Eröffnung weiter verzögern.

Daraus ergeben sich für BVB / FREIE WÄHLER folgende Forderungen:

  1. Während des Baus darf es keine Erweiterung des BER gegenüber den bisherigen Planungen geben, die das Chaos weiter vergrößern könnten.
  2. Der Flughafen Tegel kann mangels ausreichender Kapazitäten am BER auf Jahre hinaus nicht geschlossen werden. Daher ist mit einer Fortführung des Flugbetriebs in Tegel für die nächsten 10 Jahre zu planen. Der Betrieb auf Verschleiß ist daher zu beenden, notwendige Investitionen zur Fortführung des Flugbetriebes für weitere 10 Jahre sind vorzunehmen.
  3. Es ist prüfen, wie der wachsende Bedarf der Region langfristig am besten erfüllt werden kann und welche Kosten/Probleme die jeweiligen Möglichkeiten verursachen. Mögliche Optionen sind:
  • die dauerhafte Offenhaltung/Modernisierung des Flughafens Tegel (einschließlich Schallschutz für Anwohner),
  • Erweiterung des BER nach dessen Eröffnung durch einen im Flughafenbau erfahrenen Generalunternehmer (einschließlich Schallschutz für Anwohner),
  • Bau eines möglichst nachtflugfähigen zweiten Flughafens in Brandenburg – Standortwahl diesmal unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens und Bauplanung/Überwachung durch einen im Flughafenbau erfahrenen Generalunternehmer.

BVB / FREIE WÄHLER plädiert dafür, die letztere Lösung zu bevorzugen. Der BER könnte in diesem Fall ein erweitertes Nachtflugverbot erhalten, was die Anwohner deutlich entlasten würde. Dennoch wäre die Hauptstadtregion rund um die Uhr erreichbar.

Der BER wird nicht fertig – Flughafen Tegel muss daher noch auf Jahre hinaus als wichtigster Flughafen Berlins offen gehalten werden (Bildquelle: Matti Blume, Wikipedia)